"MAI 1984
Ein Heimatbilderbogen"
(Auszug)
... Jetzt ist 1984 und nur die Ewigblöden gehen noch zur Maidemonstration. Immer noch genug. Eduard Dietrich interessiert sich nicht mehr dafür.
Agonie, Zerfall und Hoffnungslosigkeit allenthalben. Ein Zu stand, wo nur noch Phantasien trösten. Die weißen Strände, die gleich hinter der Berliner Mauer beginnen, die Cafés von Saint Germain, die nur einen Katzensprung von den Grenzminenfeldern entfernt liegen, die Empire State Buildings, die schiefen Türme, die Baströckchen und Rumbatrommeln. Aus den Phantasien werden Projektionen. Aus den Projektionen werden Ausreiseanträge, formlos. In Dresden soll es fast zehntausend Antragsteller geben, Spitzenposition. Die Staatsorgane fuchteln mit handgreiflichen Drohungen, nicht in der Zeitung, denn dort gibt es keine Ausreiseantragsteller. Und außerdem hat man erst vor acht Jahren Helsinki unterzeichnet. Die finnische Hauptstadt als Hauptargument in den Begründungen für den beabsichtigten Weggang. Schlussakte, Korb sieben, die Menschenrechte. Welches unheimliches Wort, das man bisher nur zu Chile kannte oder von Kongo Müller mit Füßen getreten sah. Drohungen werden privat gestreut. Kleine Andeutungen von Schikanen, bisschen ins Gefängnis, hin und wieder Dunkelzelle, Schlafentzug, ein paar Drohungen die Kinder betreffend und so....
Copyright: Manfred Wiemer
Einband | Softcover |
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Format | 24 x 18 cm |
Seiten | 192 |
Foto S/W | 105 |
Foto Farbe | 45 |
Textauthor | Manfred Wiemer |
Sprache/n | Deutsche und Englische Ausgabe |
Herausgeber | Kunsthaus Dresden, Technische Sammlungen Dresden, Spector Books |
Verlag |
Deutsche Ausgabe Spector Books, Leipzig ISBN: 978-3-95905-083-8 |
Englischsprachige Ausgabe: WHY DRESDEN Spector Books ISBN: 978-3-95905-128-6 |
Warum Dresden
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