Zeitraum der Ausstellung: Friday, 14. February 2014 bis Saturday, den 31. May 2014
Veranstalter: Deutsche Bundestag
Ort: Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag
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… Ein Text stellt auch die Verbindung zum zweiten Künstler der Ausstellung dar: Der japanische Architekt und Fotograf Seiichi Furuya lebte von 1984 bis 1987 mit seiner Frau Christine Gössler und ihrem gemeinsamen Sohn in der DDR – das erste Jahr in Dresden, danach in Ostberlin. Furuya arbeitete in beiden Städten als Dolmetscher für eine japanische Baufirma – und er dokumentierte das Leben seiner Familie in zahl-reichen Fotografien. 1985 nahm sich seine Frau das Leben – und Furuya intensivierte die fotografische Arbeit, um den für ihn nun so tragisch bedeutsam gewordenen Lebensort festzuhalten. Neben den Aufnahmen von Straßen, Gebäuden, Festen, öffentlichen Plätzen u.v.m. finden sich zahlreiche Aufnahmen der Berliner Mauer, die eigentlich einem Abbildungsverbot unterlag, aber auch Szenen der 750-Jahr-Feier Berlins. 1996 entstand eine dreiteilige, in den Farben Schwarz, Rot und Gelb gebundene Künstlerbuch-edition mit einer Auswahl aus den Ostberliner Fotografien. Im gleichen Jahr trafen sich Einar Schleef und Seiichi Furuya auf dem Theaterfestival Steirischer Herbst. Furuya zeigte die drei Künstlerbücher, Schleef schrieb daraufhin den Text SCHWARZ ROT GOLD und verwob darin die Ge-schichte der absehbar scheiternden DDR mit dem Tod von Christine Gössler. Erst 2010 wurden Fotografien und Text in einem gemeinsamen Bild-band „Memoires. 1984 – 1987“ veröffentlicht – längst ist die Auflage für den deutschsprachigen Markt vergriffen, man findet Exemplare im Moment wohl nur noch in Japan. Gemeinsam ausgestellt werden die aufeinander bezogenen Werkzyklen der beiden Künstler zum ersten Mal in dieser Ausstellung.
© Kristina Volke