Eröffnung: Saturday, 30. August 2014
Zeitraum der Ausstellung: bis Sunday, den 02. November 2014
Veranstalter: Heidelberger Kunstverein
Ort: Hauptstraße 97, D-69117 Heidelberg
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Wo die Wahrhet liegt
Im Mittelpunkt von Seiichi Furuyas fotografischem Werk steht seine persönliche Auseinandersetzung mit Grenzen – Grenzen der Erinnerung, der Wahrnehmung und des Mediums Fotografie, politisch-geografischen Barrieren und existentiellen Grenzsituationen im eigenen Leben. Seine Arbeit umfasst Porträts von seiner Frau Christine Furuya-Gößler, Aufnahmen von seinem Sohn Komyo, Familienfotos, Stillleben, Objekte, Landschaften, Medienbilder und Straßenszenen. Der Künstler greift auf einen Fundus von Bildern zurück, die er in der Vergangenheit auf fotografischen Film bannte, die er jedoch erst Jahre später entwickelte, sichtete und auf Fotopapier belichtete. Ab 1989 – vier Jahre nach dem Tod seiner Frau Christine – stellt er diese Fotografien in Fotobüchern und Ausstellungen in immer neuen Kombinationen zusammen.›Wenn es aber eine Form der Retrospektive, des Zurückschauens gibt, die uns nicht von vornherein trennt vom Gegenstand der Betrachtung, die Trennung vom Anderen nicht für immer festlegt‹, schreibt Christine Frisinghelli in Furuyas erstem Buch mit dem Titel ›Mémoires‹, ›dann diese: den Akt des Zurückschauens selbst zum Gegenstand der Arbeit werden zu lassen‹ 1. Frisinghelli definiert damit das Wesentliche an Furuyas Erinnerungsarbeit mithilfe fotografischer Relikte von vergangener Zeit und verändertem Raum. Der Ausstellungstitel ›Wo die Wahrheit liegt‹ steht als Synonym für die Suche des Künstlers nach Antworten auf Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt.
1 Christine Frisinghelli, ›Dem fernen Betrachter‹, in: Seiichi Furuya, ›Mémoires 1978 – 1988‹, Graz, 1989, S. 99.© Susanne Weiß