Ausstellung:
Galerie Thomas Fischer, Berlin 2016
Technische Sammlung Dresden, 2015
Seiichi Furuya, Grenzgänger zwischen den Systemen, Kulturen, Zeiten, einer der letzten Meister des Ephemeren, zieht mit seinem Projekt Gravitation eine Bilanz seiner fotografischen Arbeit: Gravitati-on ist ein im Wachsen begriffenes, aus vier Jahrzehnten fotografischer Spurensicherung generiertes Destillat seines Bildgedächtnisses. Bild für Bild schreiten die Schwarzweiß-Fotografien, in Silber-salz auskristallisierte Erinnerung, von innen heraus den ganzen Horizont seines Schaffens ab, der sich selten lichtet – Schwarz ist der vorherrschende Ton – und zwingen den Blick des Betrachters immer wieder zu Boden, zur Erde, dorthin, von wo alles seinen Ausgang nimmt und wohin alles zurück-kehrt. So erweist sich Gravitation als eine Retrospektive anderer Art, als hochpoetische Meditation über das, was zuletzt bleibt und sich erst dann zu erkennen gibt, wenn alles schon vorbei ist.
© Falk Haberkorn