Zwei Jahre sind vorbei, seitdem ich sie kennengelernt habe. Der erste Film, den wir gemeinsam gesehen haben, heißt »Harakiri«. Vor einem Jahr habe ich sie geheiratet. Vom ersten Tag an habe ich sie regelmäßig fotografiert. Ich habe in ihr eine Frau, die an mir vorbeigeht, manchmal ein Modell, manchmal die Frau, die ich liebe, manchmal die Frau, die zu mir gehört, gesehen. Ich fühle mich verpflichtet, die Frau, die für mich verschiedene Bedeutungen hat, dauernd zu fotografieren. Wenn ich mir überlege, daß Fotografieren das Fixieren von Zeit und Raum bedeutet, dann ist diese Arbeit: das Leben eines Menschen zu dokumentieren, für mich sehr spannend. Dadurch, daß ich sie sehe, sie fotografiere, sie im Bild anschaue, finde ich mich selbst.
Seiichi Furuya, Graz 1980